Agiles Arbeiten mit Scrum

Scrum: Agiles Arbeiten

Agiles Arbeiten wird in den letzten Jahren immer wichtiger, das zeigt auch der Anstieg passender Suchanfragen über Google in den vergangenen Jahren. Eine Form des Agilen Arbeitens ist Scrum.

Inhaltsverzeichnis

Scrum einfach erklärt

Was sind die Vorteile von Scrum

Das Scrum Team

Der Product Owner

Der Scrum Master

Der Developer

Transparenz / Inspection / Adaption

Fallstricke Scrum

Fazit

Scrum einfach erklärt

Bei Scrum ist das erklärte Ziel ein komplexes Produkt zu erstellen, das den größtmöglichen Nutzen für den Kunden hat. Man versucht dieses Produkt in mehreren Iterationen in kleinen Schritten als Team herzustellen. Wichtig dabei ist, dass die abgeschlossene Iteration auch eine abgeschlossene Produkteigenschaft oder -funktion beinhaltet, die einen Nutzen für den Kunden hat, also werthaltig ist.

Was sind die Vorteile von Scrum?

  • Es wird sich auf das Wesentlichste beschränkt.
  • Das zu erstellende Produkt ist sehr kundenorientiert.
  • Die Zeit an einem Projekt wird für werthaltige Arbeit verwendet.
  • Mitarbeiter wissen, dass ihre Arbeit sinnvoll ist und sind dadurch motivierter.
  • Ein Scrum Team deckt alle Fähigkeiten ab, die für die anfallenden Arbeiten an einem Projekt benötigt werden, somit ist das Team von anderen unabhängig.
  • Das Team arbeitet transparent und reflektiert das Produkt sowie seine Arbeitsweise, um Probleme zu erkennen und seine Arbeitsweise zu verbessern.

Das Scrum Team

In einem Scrum Team gibt es drei unterschiedliche Rollen:

Der Product Owner (1 Person)

Er ist Repräsentant der Kunden und anderer Stakeholder. Aufrund dessen bestimmt er auch die Priorität der Anforderungen an das Produkt. Diese organisiert er in einem Product Backlog. Wichtig hierbei ist, dass die Anforderungen zu Beginn des Projekts recht groß und undetailliert sind. Je näher es an die Umsetzung geht, desto kleiner und genauer werden sie. Würde man schon von Beginn an alles in kleinere und genauere Anforderungen fassen, wäre am Anfang der Aufwand sehr groß. Zum anderen müsste man zu einem Zeitpunkt Annahmen treffen, zu dem man noch nicht abschätzen kann, ob die Annahme korrekt ist.

Der Scrum Master (1 Person)

Er kennt sich mit Scrum aus und ist dafür verantwortlich, dass alle Teammitglieder und im Unternehmen beteiligte Personen Scrum verstehen und die Regeln anwenden können. Zudem achtet er darauf, dass alle Scrum Events stattfinden und die Reflexion der eigenen Arbeitsweise mit Scrum sowie die des Produktes umgesetzt werden. Des Weiteren kümmert er sich um die Beseitigung von Hindernissen, auf die das Development Team stößt, damit dieses sich auf die Arbeit konzentrieren kann.

Die Developer (Entwickler) (3-9 Personen)

Diese Bezeichnung hat historische Gründe, weil Scrum zuerst im IT-Bereich Anwendung gefunden hat. Scrum ist jedoch in jeder Branche anwendbar. Im Marketing habe ich Scrum beispielsweise bei der Erstellung von Webshops, Internetseiten und großen Kampagnen genutzt. Die Developer erstellen in jedem Sprint ein oder mehrere für den Kunden werthaltige Funktionen, oder Eigenschaften eines Produktes. Hierfür ist es wichtig, dass unter den Developern alle Fähigkeiten abgedeckt sind, die man benötigt, um die Aufgaben zu erfüllen. Dies geschieht in einem festgelegten Zeitraum, dem sogenannten Sprint. Während der Product Owner bezüglich der Priorität der Aufgaben die Entscheidungsvollmacht hat, haben die Developer die Hoheit in Bezug auf die Menge der Aufgaben, die sie in der vereinbarten Qualität abgeben sollen. Sie erstellen auch den Plan des Sprints und verwalten den Sprint Backlog.

Alle diese Rollen müssen im Team vergeben sein, damit es arbeiten kann. Es ist natürlich möglich, dass ein Teammitglied zwei Rollen übernimmt: Zum Beispiel Scrum Master und Developer, usw. Ebenfalls erlaubt ist, dass der Product Owner und Scrum Master auch andere Teams betreuen. Es sollte aber gewährleistet sein, dass Product Owner oder Scrum Master bei Rückfragen zur Verfügung stehen, damit das Team nicht lange auf Unterstützung und Antwort warten muss.

Transparenz / Inspection / Adaption

Man lernt Scrum am schnellsten, wenn man damit arbeitet. Dabei muss man keine Angst haben Dinge falsch zu machen, da Scrum von drei wichtigen empirischen Säulen getragen wird. Diese sorgen dafür, dass man sich die Arbeit im Team anschaut und verbessert, um ein schnelles Feedback zu ermöglichen.

Tranzparenz: In Scrum ist Transparenz wichtig, da ohne sie eine Untersuchung der bereits erledigten Arbeit und der Arbeitsprozesse sowie eine anschließende Anpassung nicht möglich ist. Beispiele für Transparenz ergeben sich aus den Fragen, welche Aufgaben bereits als erledigt angesehen werden können oder welche Mindestanforderungen es gibt, damit eine Aufgabe als erledigt gilt. 

Inspection: Die bereits erledigte Arbeit oder abgeschlossene Arbeitsprozesse werden bei unterschiedlichen Scrum Events untersucht. So kann die erledige Arbeit in Form einer abgeschlossene Produkteigenschaft oder –funktion in dem sogenannten Sprint Review betrachtet werden. Wichtig ist nicht nur die Durchführung dieser Untersuchungen, sondern auch daraus zu lernen und das Gelernte zu adaptieren.

Adaption: Hat man erkannt, dass man Arbeitsprozesse optimieren kann oder Produkte nicht den Anforderungen entsprechen, muss das angepasst werden. Diese Anpassung sollte so schnell wie möglich erfolgen.

Fallstricke Scrum

Es gibt viele Gründe, warum Scrum in Unternehmen scheitert. Zum einen gibt es Produkte, bei denen andere Projektmanagement-Ansätze sinnvoller sind. So zum Beispiel, wenn die Produktentwicklung nicht sehr komplex ist. Ein anderer Grund ist, dass Unternehmen versuchen nur Ausschnitte von Scrum zu verwenden. Scrum ist aber ein Framework und muss daher ganzheitlich gesehen werden. Man benötigt ein vollständiges Scrum Team. Als Geschäftsführer oder Bereichsleiter muss man bereit sein, Kompetenzen an das Scrum Team abzugeben. Man darf entweder Zeitpunkt des Produktrelease festlegen oder den Umfang der Eigenschaften beziehungsweise Funktionen, die das Produkt haben muss, aber niemals beides.

Fazit

Scrum ist eine Möglichkeit Produkte zu entwickeln, aber nicht die einzige. Wenn man Scrum umsetzen möchte, sollte man dies ganz tun oder gar nicht. Es ist nicht schlimm in Scrum Fehler zu machen, denn aus Fehlern lernt man. Scrum gibt dem Team Mut und Motivation an einem Produkt zu arbeiten und ein für den Kunden werthaltiges Produkt zu schaffen.

Der aktuelle Scrum Guide von Scrum.org: https://scrumguides.org

Quelle Bilder in diesem Beitrag: Eigene Darstellung